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Arbeitsrecht, Arbeitsorganisation und Geburtenrate

Eine Delegation von Wirtschaftstreibenden und Verwaltungsbeamten der südkoreanischen Provinz Gyeonggi-do, welche die Hauptstad Seoul umgibt, besuchte am 26.4.4024 das Institut für Arbeits- und Sozialrecht der Universität Wien. Nach einer kurzen Führung durch das Juridicum hielt Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal, der Leiter der Forschungsstelle Asienrecht der Rechtswissenschaftlichen Fakultät einen Vortrag über Grundzüge des österreichischen Arbeits- und Sozialrechts mit speziellem Blick auf Fragen der Arbeitsorganisation.

 

Der Vergleich der österreichischen und der koreanischen Regelungen machte deutlich, dass Lohnnebenkosten nicht nur durch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge, sondern auch durch die arbeitsrechtlichen Regelungen beeinflusst werden. Auch die Arbeitsorganisation hängt von den Regelungen der Arbeitszeit, dem Urlaubsrecht und der Entgeltfortzahlung ab. Dass die maximal zulässige Arbeitszeit im mehrmonatigem Schnitt 51 Wochenstunden beträgt und Arbeitnehmer einen Urlaubsanspruch im Ausmaß von 2 Wochen pro Jahr haben, trägt wohl auch dazu bei, dass Südkorea die weltweit niedrigste Fertilitätsrate (0,72 Kinder pro Frau im Alter zwischen 15 und 49 Jahren) hat.

 

Obwohl Österreich mit 1,41 einen höheren Wert aufweist, ist auch hierzulande die Tendenz rückläufig – und dies ungeachtet des Umstands, dass die Ausgestaltung des Arbeitsrechts und der Familienleistungen in Österreich im internationalen Vergleich überaus hochwertig ist. Mazal, der auch Leiter des Österreichischen Instituts für Familienforschung an der Universität Wien ist, wies auf die Verantwortung der Unternehmen hin: auch in Österreich ist die Arbeitsorganisation ein entscheidender Schlüssel zur Vereinbarkeit von Familienleben und Erwerbsarbeit.


Hugo Sinzheimer Moot Court Competition 2024

Das Institut für Arbeits- und Sozialrecht hat die Möglichkeit erhalten die Hugo Sinzheimer Moot Court Competition 2024 in Wien zu veranstalten. Teilnehmer*innen, sowie Coaches, das Organisationsteam und Jury-Judges können sich unter folgender Homepage für die Teilnahme registrieren: https://hsmcc2024.univie.ac.at/. Auf der Homepage finden Sie auch Informationen über den Wettbewerb und seinen Namensgeber.